Die Entstehungsgeschichte von TEILFEHLT:

Vor einiger Zeit begann alles mit der Anschaffung eines 3D-FDM-Druckers, hauptsächlich um für mich Ersatzteile und Zubehör zu drucken. Ich komme beruflich aus der Veranstaltungstechnikbranche; genauer gesagt habe ich mich auf Licht-und Lasertechnik spezialisiert, und da kommt es immer wieder vor, dass ein Kunststoffteil einer Halterung abbricht oder eine Plastikabdeckung plötzlich spurlos verschwunden ist. Einen Ersatz zu besorgen ist oft mit Mühen und Kosten verbunden, vorausgesetzt, das Ersatzteil ist überhaupt lieferbar. Da ist so ein 3D-Drucker schon eine schöne Sache, denn man erstellt das Ersatzteil, druckt es und hat meist am selben Tag noch das fertige Bauteil in den Händen. Es ist auch eine Kostenersparnis, denn die selbst gedruckten Teile kosten nur einen Bruchteil des Originalprodukts und man muss keine zusätzlichen Versandkosten bezahlen. Es fallen lediglich die Kosten für das Filament und den Stromverbrauch des Druckers an.

Ein weiterer Vorteil des 3D-Drucks: Er fördert die Nachhaltigkeit (da man durch das Reparieren die Lebenszeit verlängert und somit Müll vermeidet) und schont gleichzeitig die Umwelt (da 90% der von mir gedruckten Teile aus PLA-Filament bestehen, einem Polymer, welches auf nachwachsenden Rohstoffen wie Mais basiert und somit sogar biologisch abbaubar ist).

Ich habe dann vor einigen Monaten damit begonnen, auch andere Dinge zu erstellen und zu drucken. Für meinen Neffen ein Türschild mit seinem Namen in „LEGO-Buchstaben“; für meine Eltern eine Zitruspresse, die man direkt auf „SodaStream-Flaschen“ stecken kann, um eine Zitrone direkt in die Flasche zu pressen; für einen Freund eine „Batman“- LED Lampe als Geschenk für seinen Sohn, und so weiter. Dies hat sich natürlich herumgesprochen, und nach kurzer Zeit hatte ich mehr Anfragen als mir Druckzeit mit einem Drucker zur Verfügung stand (eine einzelne LED-Lampe kann schon mal 12 Stunden für den Druck benötigen und ein Tag besteht halt nur aus 24 Stunden).

Also wurde ein zweiter 3D-Drucker angeschafft, die Anzahl der Drucke stieg und somit auch die Bekanntheit der Produkte, was immer mehr Anfragen generierte.

Mehr Druckaufträge → Mehr Drucker → Noch mehr Druckaufträge → Noch mehr Drucker. →

Erst einer, dann zwei, dann vier –> Mittlerweile ist das zu einer kleine Druckfarm angewachsen, was mich allerdings vor ein Problem gestellt hatte: Wächst das weiter in der Geschwindigkeit, geht das nicht mehr als privat durch und geht in Richtung Gewerbe. Also musste ich mich entscheiden – entweder weniger drucken und viele Aufträge ablehnen – oder Gewerbe anmelden. Die Coronavirus-Pandemie hat mir dann mehr oder weniger die Entscheidung abgenommen. Durch die Regelungen gab es fast keine Veranstaltungen mehr, und somit wurden auch keine Veranstaltungstechniker benötigt. Da ich keine Ahnung habe, wie das mit der Pandemie weitergeht, kann ein zweites Standbein nur von Vorteil sein. In der Lockdown-Zeit habe ich zum Meinungs – und Erfahrungsaustausch auf Facebook eine Gruppe mit dem Namen „TEILFEHLT“ erstellt, in der es hauptsächlich um das Thema 3D-Druck, 3D Scanning, Microcontrollern und LEDs geht.

Somit kam quasi die Henne zum Ei – oder das Ei zur Henne und das Ergebnis sehen sie hier → TEILFEHLT.de | Einzel- und Ersatzteile